Eigentlich ist das Rezept für einen Sieg beim Handball, egal gegen welchen Gegner, recht simpel: Können, Selbstvertrauen, Einsatz, Entschlossenheit, Routine, sowie Fanunterstützung und schließlich etwas Glück. Bringt man diese Ingredienzien zusammen, gewinnt man auch gegen den Tabellenführer. Fast wäre uns dieser Coup geglückt und es wäre nicht unverdient gewesen! Nahezu alle nötigen Komponenten brachten wir in mindestens gleicher Menge mit wie der Ligaprimus – nur die Routine ersetzen wir durch Nervosität. Das versalzte uns am Ende die Suppe.
Mit wieder gestärktem Selbstvertrauen nach dem Sieg gegen Herrenhausen/ Stöcken gingen wir wie schon im Hinspiel gegen Emmerthal mit viel Einsatz in die erste Halbzeit, entschlossen, dem Favoriten ein schweres Spiel zu liefern. Dies gelang gut, auch wenn wir zu keinem Zeitpunkt des Spiels in Führung lagen. Doch wir hielten kontinuierlich Anschluss, insbesondere dank des zuletzt glücklosen Julian Plander, der wieder zuverlässig und oft traf, und erst in der 24. Minute konnten unsere Kontrahenten erstmals mit drei Toren (9:12) in Front gehen. Bis zum beziehungsweise mit dem Halbzeitpfiff gelang es uns sogar nochmal, den Abstand wieder auf 12:13 zu reduzieren.
Das erste Tor in der zweiten Halbzeit gehörte wieder Emmerthal, doch wir steckten nicht auf und konnten mit 14:14 (34. Minute) sogar ausgleichen. In Folge zog der Tabellenführer wieder an und mit 15:19 (41. Minute) erstmals mit vier Toren davon. Obwohl sich damit eine Entscheidung anzubahnen schien, stellten auch wir nochmal unser Können unter Beweis und schafften, angetrieben von unseren lautstarken Fans, mit 19:20 (46. Minute) wieder den Anschluss. Nun aber setzte ebenjene Nervosität ein, die uns letztlich ‚das Genick brach‘. Viele Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen, wurden vertan und oftmals aus Unkonzentriertheit der Ball verloren, wodurch Emmerthal routiniert immer wieder ihre Führung halten konnte. Während in dieser Phase Torwart Marcel Brauner glänzende Paraden zeigte, wechselten sich bei jedem unserer Feldspieler starke Aktionen, manchmal mit etwas Glück, und ärgerliche Szenen ab. So konnten wir bis zum 22:23 (54. Minute) dran bleiben, aber nicht nochmal den Ausgleich erzielen. Im Endspurt verließen uns schließlich die Kräfte und wir mussten uns trotz der guten Leistung mit 24:27 geschlagen geben.
Es spielten: Marcel Brauner und Claas de Boer im Tor; Nikola Angelovski (4), Jakob Aundrup, Majd Balsters (2), Christian Heike (2), Dominik Hoff (2), Tim Jordan, Patrik Klein, Christian Klinckwort (2), Ulrich Niemeyer (2/1), Julian Plander (5), Simon Rehfeldt (1), Lukas Riegel (4)
Wahrlich bitter schmeckte dieses Ergebnis und mit bisher zwei Niederlagen haben wir keinen guten Start in die Rückrunde erwischt. Wir müssen nun schnell wieder die Kurve kriegen, was am kommenden Wochenende im Auswärtsspiel gegen unsere heimstarken Lokalrivalen des TuS Bothfeld sicherlich keine leichte Aufgabe wird. Jede Unterstützung wird hilfreich sein!
Sonntag, 12.02.17 / 14.50; Hintzehof, 30659 Hannover