Nachdem wir im ersten Spiel der neuen Saison zwei unerwartete Punkte aus Langenhagen entführen konnten, hieß der Gegner an diesem Wochenende TuS Bothfeld 2. Neben der Brisanz eines Stadtderbies gegen die Liganeulinge aus Bothfeld, stand unser erstes Heimspiel der Saison unter dem Stern einiger Premieren.
So durften wir unsere Astralkörper am Wochenende erstmalig in unseren brandneuen Trikots präsentieren (an dieser Stelle nochmals vielen Dank an unseren neuen Sponsor CamperCult!), Landesligaveteran Ulrich Niemeyer sowie Neuzugang Hannes Leppin standen das erste Mal für uns auf der Platte und zu guter Letzt gingen wir mit einer uns seit längerem fremden Rolle ins Spiel, als Favorit. Es hieß also das Spiel gegen die Bothfelder Zweitvertretung nicht auf die berüchtigte leichte Schulter zu nehmen und uns auf unsere Stärken zu fokussieren, die uns schon im ersten Saisonspiel zum Sieg verholfen hatten: aus einer sicheren Abwehr agieren, über Tempo zu einfachen Toren kommen und im Positionsspiel geduldig bleiben um die Abwehr in Bewegung zu halten, bis sich Lücken auftun. Das war der Plan…
…den wir dann pünktlich mit dem Anpfiff über Bord warfen. In der Abwehr fehlten Körpersprache sowie Beweglichkeit und im Angriff schlossen wir ungeduldig ab, ohne uns klare Chancen zu erspielen. Zumindest erwiesen sich die Bothfelder als gute Gäste und taten es uns höflich gleich, sodass sich das Spiel bis Mitte der ersten Halbzeit zu einem offenen Schlagabtausch mit knapper Führung für uns entwickelte. Zu verdanken hatten wir die knappe Führung aber zu großen Teilen Hannes Leppin, der ein super Spiel im Tor machte und die Bothfelder Werfer reihenweise zum Verzweifeln brachte.
Beim Stand von 10:8 in der 19. Minute beschlossen wir dann jedoch neben der Abwehrarbeit auch das Tore Werfen einzustellen und luden die Gäste durch nachlässige Abwehrarbeit zu einfachen Treffern ein, wodurch sich unsere Führung binnen drei Minuten in einen Rückstand ummünzte, mit dem wir dann auch zum Pausentee antraten (15:16).
Zumindest bzgl. des Abwehrverhaltens schien die Pausenansprache Coach Daglers Wirkung gezeigt zu haben, sodass wir in der Abwehr präsenter in die zweite Halbzeit starteten. Die einfachen Gegentore von sechs Metern wurden deutlich weniger, damit war zumindest eine Baustelle weitestgehend behoben. Anders sah es jedoch mit den Bothfelder Rückraumshootern aus, die wir die gesamten 60 Minuten nicht in den Griff bekamen. In der Offensive kam in der zweiten Halbzeit mit der Einwechslung von Ulrich Niemeyer ein wenig mehr Ordnung ins Spiel, von strukturiertem Angriffsspiel waren wir jedoch über weite Strecken ein gutes Stück entfernt. Vielmehr setzte sich der „Tag der offenen Tür“ fort und es entwickelte sich Dank der schwachen Abwehrreihen erneut ein fröhliches Tore Werfen beider Mannschaften, bei dem sich keins der Teams absetzen konnte. Gott sei Dank hatten wir in Halbzeit zwei mit Andre Heike erneut einen bärenstarken Rückhalt zwischen den Pfosten, der nahtlos an die starke Torwartleistung von Hannes anschloss und uns mit seinen Paraden das ein oder andere Mal den Allerwertesten rettete.
In einem recht zerfahrenen Spiel traf Norman Blanken, der mit zehn Toren bester Werfer für uns war, in der 46. Minute vom Punkt zur 26:25 Führung, die wir bis zum Schlusspfiff nicht mehr abgaben. Beim Tor von Kai Bossen zum 35:32 und noch 3 Minuten auf der Uhr schien das Spiel entschieden. Doch nach zwei Bothfelder Toren war der fast schon sichere Sieg wieder in Gefahr. 50 Sekunden vor Schluss bekamen wir dann einen 7m zugesprochen, der bisher einzig erfolgreiche Schütze musste nach einem Schlag auf die Nase jedoch passen. Ruben Jentschs Treffer sorgte dafür, dass wir im Anschluss nur einen schnellen Abschluss verhindern mussten. Das gelang, auch wenn Bothfeld nach längerem Angriff noch einen weiteren 7m zugesprochen bekam, den Andre Heike 10 Sekunden vor Schluss über das Tor lenkte.
Mit 36:34 konnten wir das Derby letztendlich unschön aber verdient für uns entscheiden und neben zwei Punkten für die Tabelle auch einige weitere Punkte aus dem Spiel mitnehmen, die es nun im Training anzugreifen gilt. (kb)
Es spielen: Leppin, Heike (TW); Giesen (3), Fiß (3), Bossen (3), Holzgrefe (3), Thies, Blanken (10/4), Zur Kammer (6), Jentsch (1/1), Niemeyer (4), Polkowski (3), Guschewski.