1. Herren – Spielbericht: SV Sportfreunde Söhre II – Hannoverscher SC 30:29 (21:13)

Am vergangenen Sonntag traten wir in der Ferne etwas ersatzgeschwächt gegen die Oberligareserve der Sportfreunde Söhre an. Die uns bislang unbekannten Aufsteiger hatten sich nach durchwachsenem Start in die Saison bereits auf den fünften Tabellenplatz vorgearbeitet.

Wie so oft peitschten wir uns vor Beginn der Partie mit wilden Motivationsreden an, wie so oft straften wir uns in der ersten Halbzeit selbst Lügen. Der Satz lässt sich vom letzten Spielbericht problemlos übernehmen. Es war eine Halbzeit zum Abgewöhnen. Über weite Strecken hielten wir im Angriff eigentlich ganz gut mit, doch fand unsere Abwehr inklusive Torhüter nicht statt. Unseren Gastgebern reichte zumeist allein ihre patteunterstützte Wurfkraft, um einfache Tore zu erzielen beziehungsweise der Pass auf ihren Linksaußen, gegen den wir sowohl seitens Abwehr als auch Torwart wiederkehrend schlecht aussahen. Die Klebrigkeit des Balles ließ auch uns einige sehenswerte Treffer zeigen, gleichzeitig leisteten wir uns dadurch aber auch einfachste Fang- und Passfehler, die die Söhrer zu Gegenstoßtoren einluden. So gelangten wir über 4:2 (4. Minute), 12:8 (16. Minute) und 18:12 (26. Minute) immer weiter ins Hintertreffen und gingen schließlich mit einem demoralisierenden 21:13 in die Pause.

Bei einem Rückstand von acht Toren und angesichts unserer bisherigen Leistung konnten sich unsere Gastgeber des Sieges und wir uns der Niederlage gewiss sein. Dennoch wollten wir Nichts unversucht lassen und uns gegen das Debakel stemmen – und das taten wir. Wie ausgewechselt spielte unsere Abwehr im zweiten Durchgang, so dass den Söhrern, die es vielleicht auch zunächst nicht mehr so ernst nahmen, in den ersten zehn Minuten gerade mal ein Siebenmetertor gelang. Obwohl auch bei uns im Angriff nicht alles rund lief, nutzten wir die Zeit, um auf 22:19 (41. Minute) beziehungsweise 23:21 (44. Minute) zu verkürzen und das vermeintlich bereits entschiedene Spiel doch wieder offen zu gestalten. Dabei tat mit insgesamt 14 Treffen insbesondere Lukas Riegel etwas für sein Torekonto, zudem zeigte Jan Hudasch auf ungewohnter Kreisposition ungeahnte Qualitäten. Dann aber zogen unsere Gastgeber nochmal an und auf 26:21 (46. Minute) davon. Doch auch davon ließen wir uns nicht entmutigen und wir hielten abermals dagegen. Mit dem Stand von 27:25 (50. Minute) brachen spannende Schlussminuten an. Zunächst kratzte mit bemerkenswerter Parade Verstärkungstorhüter Timm Dietrich aus unserer zweiten Herren einen Siebenmeterwurf aus der unteren Torecke. Im Gegenzug trafen wir mit dem 27:26 (51. Minute) erstmals wieder zum Anschluss. Beim Stand von 29:28 hielt in den letzten fünf Minuten Torwart Claas de Boer nach deutlicher Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit durch zwei gehaltene Siebenmeter in Folge unsere Mannschaft in der Partie. Unser Kampfgeist sollte schließlich aber ohne Belohnung bleiben. Nachdem die Söhrer nochmal mit 30:28 (58. Minute) vorgelegt hatten, kamen wir erst in der letzten Minute zum 30:29. Zwar konnten wir sogar den letzten Angriff wieder vereiteln und den Ball erobern, ihn letztlich aber nicht mehr auf das gegnerische Tor bringen.

 

Es spielten: Claas de Boer und Timm Dietrich im Tor; Nikola Angelovski (1), Patrick Brähler (3), Christian Heike (2), Dennis Heinrich, Jan Hudasch (2), Janis Kather (1), Max Peter (4), Lukas Riegel (14/3), Marc Schmidt, Sören Wendt (2)

 

Für ein ungewöhnliches Spiel gönne ich mir einen ungewöhnlich ausführlichen Spielbericht. Obwohl die Enttäuschung am Ende natürlich groß war, war die Stimmung danach rasch wieder ausgelassen. Die für uns nicht unbedingt gewohnte Leistung, in solch aussichtsloser Situation derartige moralische Stärke zu zeigen, war eine Wohltat für unser Mannschaftsgefühl. Noch größer wäre die Freude natürlich über wenigstens ein Punkt gewesen, der nach der zweiten Halbzeit auch nicht unverdient gewesen wäre. Andererseits darf man sich auch nicht beschweren, wenn man in der ersten Halbzeit 21 Gegentore zulässt. Den moralischen Boost wollen wir nun mitnehmen in das nächste schwere Auswärtsspiel beim aktuell zweitplatzierten TuS Grün-Weiß Himmelsthür, bei dem wir zweifellos die deutliche Außenseiterrolle einnehmen.

Nächstes Spiel: Samstag, 14.12.19 / 16.45h – Jahnstraße, 31137 Hildesheim

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