In der ersten Halbzeit zeigten wir ungewohnte Schwächen in unserem primären Deckungssystem. Viel zu oft hielten unsere Halbverteidiger nicht ihre Stellung um den Raum
Für den gegnerischen Kreisläufer entscheidend einzugrenzen. Und falls wir dann doch mal gut im System standen, wusste der Gastgeber auch durch präzise und harte Rückraumwürfe auch aus 10-11 Metern zu überzeugen.
Im Angriff hatten wir Schwierigkeiten gegen die großgewachsene Deckung freie Chancen zu erspielen. Und wenn wir doch mal eine gute Chance herausspielten, fehlte uns oftmals das Wurfglück.
Dadurch gerieten wir nach knapp 15 Minuten mit 12:8 in Rückstand.
Was dann aber in den letzten 15 Minuten der zweiten Halbzeit geschah, raubte dem Trainerduo beinahe die Sprache.
Im Angriff wurden nur noch technische Fehler gemacht, die postwendend mit Gegenstößen bestraft wurden. Auch die Deckung blieb schwach. Neben der Einhaltung der Regelbewegung war kaum Beinarbeit und Zweikampfverhalten zu verzeichnen.
Als dann auch noch Zeitstrafen sowie eine kontroverse rote Karte gegen Moira Quedenbaum erfolgten, stieg der Rückstand auf 22:10 zur Halbzeit an.
Die zweite Halbzeit startete mit der Veränderung unserer Deckungsformation und mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch. Endlich fing die Mannschaft an zu fighten. Jeder war endlich mit den Gedanken beim Spiel und war bereit, alles aus sich heraus zu holen.
Die Mannschaft war sowohl auf dem Feld noch auf der Auswechselbank wieder zu erkennen. Spätestens beim 31:25 (49. Minute) wurde die gesamte Halle unruhig und rieb sich vor Verwunderung über die 200% Leistungssteigerung unserer Mannschaft die Augen.
Leider konnten wir zu diesem Zeitpunkt durch einige unglücklichen Aktionen nicht noch näher herankommen, um das Spiel wirklich nochmal spannend zu machen. Sichtlich darüber enttäuscht, ließen die Spielerinnen in den letzten 5 Minuten des Spiels erneut wieder etwas nach, sodass wir letztendlich 34:26 verloren.
Nach so einem Spiel muss sich die Mannschaft fragen, wie man zwei so unterschiedliche Gesichter präsentieren kann. Wenn man auswärts so auftritt wie in der ersten Halbzeit, kann man kein Spiel gewinnen.
Was die Mannschaft mit der richtigen Einstellung aber im Stande ist zu leisten, hat man über weite Strecken in der zweiten Halbzeit gesehen.
Es gilt nun diese sehr schwache erste Halbzeit unter der Woche aufzuarbeiten damit wir zumindest in eigener Halle weiterhin ungeschlagen bleiben.