„Handball wird im Kopf gespielt“. Eine alte Trainerweisheit, welche sich bestimmt schon jeder Handballer und jede Handballerin anhören musste. Im Spiel gegen Empelde bewies der HSC den Wahrheitsgehalt dieses Satzes leider eindrucksvoll. Neben dem verletzten Steffen Trebesch und dem kranken Monty von der Ah, musste diese Woche Majd Balsters aussetzen.
Gegen den Mitaufsteiger aus Empelde hatte Trainer Christoph Geis klare Vorstellungen von der Spielanlage der Ersten. In der Deckung sollte man defensiv agieren und seitlich verschieben um Kreisanspiele und 1:1-Situationen zu unterbinden. Im Angriff sollte man auf den sich früh bewegenden Torwart der Gäste reagieren.
In den ersten Minuten des Spiels schien es auch so, als ob die Mannschaft gut zugehört hätte. Die Empelder fanden gegen die kompakte 6:0-Deckung keine Mittel und verloren mehrmals durch technische Fehler den Ball. Über gut vorgetragene Angriffe setzte sich der HSC schnell auf 6:1 ab. Nach einer Auszeit der Gäste agierten diese zwar nicht anders als zuvor, doch auf einmal begann der HSC alles zu vergessen, was vor dem Spiel besprochen worden war. In der Deckung trat man ohne Not immer wieder aus dem Verbund heraus und öffnete so die Räume für Kreisanspiele und 1:1-Situationen. Genau dies hatte man verhindern wollen. Zusätzlich begann man nun im Angriff auch gute Chancen nicht mehr zu nutzen. Als Folge verkürzte Empelde den Abstand immer weiter. In einer Auszeit erinnerte der Trainer an die vorgegebene Marschroute, doch diesmal schien man nicht recht zugehört zu haben. Unterstützt durch einige unnötige Zeitstrafen gegen den HSC, konnte Empelde zur Halbzeit auf 11:10 verkürzen.
In der Halbzeit appellierte der Trainer erneut daran, bitte hoch zu werfen, da der Torwart der Empelder fast immer nach unten agierte. Chancen spielte der HSC sich zur Genüge heraus, doch er verwandelte sie einfach nicht in Zählbares. Dennoch konnte die Erste nach der Pause zunächst die Führung behaupten. Beim Stand von 18:14 war man wieder auf vier Tore weggezogen, doch man konnte diesen Vorsprung nicht halten. Empelde gelang es zum 20:20 auszugleichen und das Spiel wurde nun endgültig zum Krimi. Erneut gelang es, beim 23:21 leicht in Führung zu gehen, doch kurz vor Schlusspfiff musste man den 23:23 Ausgleich hinnehmen. Mit noch rund 60 Sekunden auf der Uhr und Ballbesitz, sah die Lage ähnlich aus wie im Spiel gegen Stadtoldendorf. Doch wiederum wurde trotz einer sehr guten Wurfchance flach geworfen, der Empelder TW parierte und im Gegenzug musste der HSC den entscheidenden Treffer hinnehmen.
Nach einer Niederlage ist es immer schwer zu sagen: „Eigentlich hätten wir gewinnen müssen.“ Eigentlich… aber in diesem Fall lag es einfach an der mangelhaften Chancenverwertung das man verlor. 24 Gegentore sind im Rahmen, vergibt man aber haufenweise gute Möglichkeiten, da man im Kopf nicht wach genug ist, verliert man eben auch verdientermaßen. Somit wird Handball nicht nur im Kopf gespielt, sondern auch verloren. Im nächsten Spiel gegen die starken Emmerthaler hat der HSC die Chance zu zeigen, dass man es besser kann.
Es spielten: Jan Amtenbrink und Claas de Boer im Tor; Christian Heike, Florian Schmidtchen (je 6 Tore), Lennart Ramberg (3), Ulrich Niemeyer, Patrik Klein (je 2), Daniel Ramberg, Sören Wendt, Lennart Pfeiffer, Christian Klinckwort (je 1), Niko Angelovski, Tim Jordan und Anton Frank