Nicht grundlos ließ der Spielbericht zum Heimspiel am vergangenen Sonntag gegen Himmelsthür diese Woche etwas auf sich warten. Zunächst musste die Fassung wiedergewonnen und die richtigen Worte für diesen Spielverlauf gefunden werden, der so unerklärbar erscheint. „In diesem Spiel dürfen wir sicherlich keine der beiden Halbzeiten aus der Hand geben. Dennoch müssen wir auch keinesfalls Angst haben, …“ hieß es noch im letzten Spielbericht als Ankündigung zum Spiel gegen die Hildesheimer und es wurde sowohl in ermutigender als auch ernüchternder Hinsicht wahr.
Wir mussten wahrlich keine Angst haben und die hatten wir auch nicht. Geschlossen und selbstbewusst traten wir auf und rissen nach ausgeglichenen Anfangsminuten schnell die Kontrolle über das Spiel an uns. Mit 10:4 (13. Minute) gingen wir erstmals mit sechs Toren in Führung. Zwar kamen unsere Gegner im Verlauf nochmal auf 16:14 (26. Minute) heran, dennoch konnten wir uns zur Halbzeit mit 19:15 einen guten Vorsprung erarbeiten.
Auch in der zweiten Halbzeit kontrollierten wir das Spielgeschehen und stellten unter Beweis, dass wir spielerisch in der Spitzengruppe der Landesliga mithalten können. Kontinuierlich kamen wir weiter zu Torerfolgen, während die Abwehr stabil arbeitete. So konnten wir uns weiter absetzen und in der 42. Minute (26:19) erstmals mit sieben Toren davon ziehen. Bis zum 29:22 (47. Minute) hatte dieser Vorsprung Bestand. Für die dann anbrechende Schlussphase jedoch fallen sowohl Beschreibungen als auch Begründungen schwer. In Folge einer Umstellung der Abwehr unserer Kontrahenten kam es zu einem unerklärlichen, eklatanten Bruch in unserem Spielfluss, so dass jegliche Konzentration sowohl in der Abwehr als auch im Angriff verloren ging. In dieser Schwächephase witterten die Himmelsthürer ihre letzte Chance und sie wussten sie zu nutzen. Sie starteten einen wütenden Sturmlauf, mit dem sie in der 54. Minute (29:29) ausgleichen und schließlich bis zum Endstand von 30:33 das Spiel noch drehen konnten.
Es spielten: Marcel Brauner und Claas de Boer im Tor; Nikola Angelovski (2), Jakob Aundrup, Majd Balsters (3), Christian Heike (3), Dominik Hoff (1), Tim Jordan (1), Patrik Klein, Christian Klinckwort (3), Ulrich Niemeyer (7/4), Julian Plander (1), Simon Rehfeldt (3), Lukas Riegel (6)
Dieses Spiel war sicherlich eine Erfahrung, auf die wir alle gern verzichtet hätten. Der Mannschaft aus Himmelsthür muss Respekt gezollt werden für die Entschlossenheit und Fertigkeit, mit der ihnen dieses Kunststück gelang. Dennoch bezeugen 47. Minuten des Spiels, dass wir nicht gegen einen überlegenen Gegner, sondern letztlich gegen uns selbst verloren haben. Diese Niederlagen sind immer die bittersten, aber auch lehrreichsten. Nun müssen wir schnell den Schreck abschütteln, die richtigen Schlüsse ziehen und im anstehenden Lokalderby gegen die Drittligareserve des TSV Anderten versuchen, über die komplette Spielzeit unser ganzes Potential abzurufen. Seid dabei!
Sonntag, 12.03.17 / 14.00; Eisteichweg, 30559 Hannover