Im fünften Lokalderby mussten wir uns nun erstmals geschlagen geben. Der Drittligareserve von Anderten gelang die Revanche für die herbe Niederlage, die sie im Hinspiel gegen uns hatte einstecken müssen. Im Rückspiel nun sahen wir wirklich schwarz – allerdings nicht in spielerischer Hinsicht, sondern im wahrsten Sinne des Wortes. Verwirrenderweise liefen die Gastgeber in schwarz und wir in unseren schicken, neuen, dunklen, anthrazitgrauen Trikots auf, so dass man vor einem Pass manchmal zweimal hinsehen musste.
Spielerisch hielten wir gut gegen. Zunächst konnten wir uns mit 2:4 (9. Minute) einen leichten Vorsprung erarbeiten. Uns abzusetzen gelang uns jedoch nicht, die Anderter hielten stetig Anschluss und gingen schließlich in der 16. Minute (7:6) erstmals selbst in Führung. In dieser Phase schlichen sich bei uns immer wieder überhastete Abschlüsse ein, die oftmals über Tempogegenstöße in Gegentoren endeten. Dennoch ließen auch wir uns zunächst nicht abschütteln. Immer wieder gelang es uns, geduldige Struktur in unser Spiel zu bringen und wieder Torerfolge zu erarbeiten. Dabei stellte vorwiegend unser Rückraum, insbesondere in Persona von Nikola Angelovski und Lukas Riegel, seine Torgefahr unter Beweis. So konnten wir sogar selbst nochmal mit 10:11 (22. Minute) in Front gehen. Dennoch ging es letztlich mit einem knappen Rückstand von 15:14 in die Halbzeit.
Verloren ging das Spiel für uns in der Anfangsphase der zweiten Halbzeit. Auf sämtlichen Positionen kamen wir mit Ladehemmungen aus der Kabine, so dass unsere Kontrahenten die Führung bereits in der 38. Minute (20:16) auf vier Tore ausbauen konnten. In Folge stabilisierten wir uns wieder etwas, konnten den Abstand jedoch nur noch einmal mit 23:20 (44. Minute) auf drei Tore reduzieren. Obwohl unser Kampfeswille sichtlich ungebrochen blieb, wurden zu viele Torchancen vergeben und in der Abwehr nicht konsequent genug gearbeitet, so dass allem Ehrgeiz zum Trotz der Abstand nicht weiter verringert werden konnte und er bis zur 53. Minute (28:22) sogar auf sechs Tore wuchs. Mit minimaler Ergebniskosmetik ging das Spiel schließlich für uns mit 31:26 verloren.
Es spielten: Marcel Brauner und Claas de Boer im Tor; Nikola Angelovski (6), Jakob Aundrup, Majd Balsters, Christian Heike (2), Dominik Hoff, Tim Jordan (2), Patrik Klein, Christian Klinckwort, Ulrich Niemeyer (3/1), Julian Plander (1), Simon Rehfeldt (3), Lukas Riegel (9)
Wiedermal konnten wir das ermutigende als auch ärgerliche Resümee ziehen, dass wir spielerisch nicht die schwächere Mannschaft waren. Mit Blick auf den bisherigen Verlauf der Rückrunde geraten wir nun aber zunehmend unter Zugzwang. So schnell wie möglich sollten wir beginnen, uns wieder Zählbares zu erarbeiten. Das gilt am kommenden Wochenende einerseits, um nicht den Anschluss an die obere Tabellenhälfte zu verlieren und andererseits, um im bevorstehenden, letzten Stadtderby gegen die HSG Herrenhausen/ Stöcken unsere Ansprüche als ‚Platzhirsche‘ zu behaupten. Seid dabei!
Sonntag, 19.03.17 / 16.00; Lüerstraße, 30175 Hannover