Wir fuhren mit einem mulmigen Gefühl zum Tabellenvierten der HG Rosdorf-Grone. Das lag zum einen daran, dass wir lediglich 9 Spielerinnen waren. Zum anderen lag es daran, dass wir im Hinspiel unseren höchsten Saisonsieg, der gleichzeitig Rosdorfs höchste Niederlage war, feiern konnten.
Ein Blick auf die Tabelle zeigte aber, dass der Gastgeber der Favorit war.
Es entwickelte sich zunächst ein ausgeglichenes Spiel. Leider waren wir im Angriff zeitweise nicht diszipliniert genug, um uns an die im Vorfeld getroffenen taktischen Maßnahmen zu halten. So kam der Gastgeber durch unsere völlig unnötigen Fehler ins Tempospiel und konnte einfache Tore erzielen.
Hinzu kamen dann gerade in der 1. Halbzeit zahlreiche 50:50 Entscheidungen, die vom ansonsten souveränen Schiedsrichtergespann stets zugunsten der Heimmannschaft ausgelegt wurden.
Die Folge war ein 4 Tore Rückstand. In einem Team-Timeout wurde die Undiszipliniertheit stak angeprangert und auf den Matchplan verwiesen. Danach lief es vorne wieder strukturierter, sodass Rosdorf nicht mehr zu leichten Kontertoren kam. Im Positionsabwehrspiel wurden wir auch immer stabiler, wodurch wir nun selbst zu Gegenstoßtoren kamen.
Zum Halbzeitpfiff drehten wir das Spiel zur 13:14 Führung. In der Kabine folgten klare Worte zu einigen Wurfentscheidungen, Kreisanspielen und zum Rückzugsverhalten. Mit mehr Disziplin und dem gesteigerten Glauben an den Matchplan, war ein Auswärtssieg möglich.
Die zweiten 30 Minuten begannen zunächst ausgeglichen. Doch dann passierte es: Plötzlich spielte die Mannschaft nach den aufgestellten Vorgaben, sodass es nur ganz selten zu vermeidbaren Fehlern kam. Folgerichtig konnten wir uns sogar auf 4 (15:19; 41. Minute) Tore absetzen. Leider schafften wir es in dieser Phase nicht, uns entscheidend abzusetzen. Dies lag an einigen vergebenen freien Torchancen und an zwei Zeitstrafen. So kam es, wie es kommen musste. Der Gegner erzielte 10 Minuten vor Schluss den Ausgleich, sodass sich ein Herzschlagfinale anbahnte.
Wir schafften es in den letzten Minuten aber immer in Führung zu bleiben und damit den psychologischen Vorteil auf unserer Seite zu haben.
Letztlich wurden wir für unsere gesteigerte Disziplin belohnt und konnten nicht unverdient mit 25:26 gewinnen.